Geschichte der Cimbria-Königsberg im CC zu Saarbrücken

Wie sehr sich der Himmel bereits verdüstert hatte, darüber liefern die Semesterberichte der Jahre 1933/34 beredte Zeugnisse. So blieben nach den Richtlinien der örtlichen Deutschen Studentenschaft aus dem Bunde ausgeschlossene Mitglieder weiterhin Bewohner des Kameradschaftshauses, was zu manchen Unzuträglichkeiten führte. Eine SA-Angehörige karikierende Bierzeitung zur Feier des 35. Stiftungsfestes wurde als "staatsfeindlich" der geheimen Staatspolizei übergeben und trug bis zu der kurz darauf erfolgten "Rehabilitierung" der Cimbria die Androhung der Schließung des Bundes ein. Eine in alles vergessendem Optimismus verschworene Gemeinschaft der Bundesbrüder mußte sich schließlich in das Unvermeidliche fügen: im Oktober 1935 wurden alle Cimbern vom 5. Semester ab, soweit sie nicht Mitglieder des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) waren, mit sofortiger Wirkung in den AH-Verband übernommen. Damit war die Aktivitas suspendiert. Wenige Tage nach der Auflösung der Aktivitas hielten 20 Jungkameraden ihren Einzug auf dem Cimbernhaus. Sie waren den alten Cimbern Fremde und blieben es auch.

Anfang Februar 1936 faßte der NSDStB in München Beschlüsse, die u. a. besagten: "Die bisherigen AH-Verbände kommen als Träger im Aufbau des NSDStB nicht mehr in Frage. - Korporationshäuser und ihre Besitzer scheiden ein für allemal für den Nachwuchs des NSDStB aus, weitere Vereinbarungen desselben mit AH-Verbänden sind nicht mehr möglich." Dadurch sah sich der AH-Hauptconvent am 22. Februar 1936 zu folgenden Beschlüssen veranlaßt:

1. Die Turnerschaft Cimbria wird aufgelöst
2. Der AH-Verband bleibt bestehen und trägt fortan die Bezeichnung "AH-Verband Cimbria, Königsberg (Pr)".
3. Der Vorstand des AH-Verbandes wird beauftragt, das Bundeshaus bestmöglich zu verwerten.

Am 1. April 1936 wurde das Cimbernhaus am Oberteich verkauft und das Mobiliar einer Speditionsfirma zur Aufbewahrung übergeben, wo es 1937 das Opfer eines Großfeuers wurde.

35 Cimbern haben in jenem alles vernichtenden 2. Weltkrieg ihr Leben geopfert, unter ihnen 8, über deren Schicksal sich nichts mehr ermitteln ließ und die wohl für immer als verschollen gelten müssen.

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